Im Juli 1944 erhielt die Türkische Luftwaffe 44 Spitfire Mk.Vb aus Mittelmeerbeständen der Royal Airforce. Es folgten noch 71 Mk.Vc's und drei Aufklärerversionen im Februar 1945.
Die Maschinen standen bis 1948 im Dienst und wurden dann durch P-47 D und Spitfire Mk.IX ersetzt.
Anfang der 1950er Jahre begann auch bei der türkischen Luftwaffe das Jetzeitalter. Bis dato flog man ein echtes Sammelsurium verschiedenster Propellertypen. Da kurvten Spitfire, Fw 190(!), Hurricane, P-47, Fairey Battle, Mosquitos usw. herum, und viele dieser Einsatzmuster sollten auch noch in Betrieb bleiben (z.B. die P-47). Im Oktober 1950 wurden die ersten Piloten zum Jet-Training in die USA geschickt und im darauffolgenden Jahr wurde eine Luftwaffenakademie der türkischen Luftwaffe in Istanbul eröffnet, in der zukünftige Piloten ihre Ausbildung erhielten. Natürlich wurden auch Strahlflugzeuge angeschafft. Die F-84 war eines der ersten Muster und mit 479 Exemplaren war die Türkei einer der größten Abnehmer des "Thunderjets". Im Dienst stand dieses Flugzeug dann von März 1952 bis Juni 1966.
In den Jahren 1948 - 1954 stand die P-47D "Thunderbolt" im Dienst der türkischen Luftwaffe. Das Flugzeugmuster stammte aus US-Beständen und wurde zuerst im 9., 5. und 8. Luftregiment ("Filo")
eingesetzt. Die Gesamtzahl der beschafften P-47 lag bei 180 Maschinen.
Meine Thunderbolt zeigt die "Tulsa Redhead / HOLY", mit einer individuellen Kennnummer '42'. Es handelt sich hier um eine P-47D-30-RA mit der Seriennummer 44 33.501 und flog zuvor bei der 365th
Fighter Group der USAF. Die 'Tulsa Redhead " Nose Art wurde wahrscheinlich aus dieser Zeit übernommen.
Im Jahre 1941 schlossen das Deutsche Reich und die Türkei ein wirtschaftliches Abkommen, in dem die Türkei Eisen und Chrom-Erze zu liefern hatte und im Gegenzug deutsche Fw 190-Jäger erhielt. Zwischen Oktober 1942 und März 1943 wurden 72 Fw 190 in der ("Export"-)Version Aa-3 geliefert, die der auslaufenden A-3-Produktion entnommen wurden. Der Unterschied zwischen der "Export"- und der regulären Version waren in der Hauptsache das Fehlen der Kanonenbewaffnung in den Tragflächenwurzeln (hier waren nun MG 17 montiert) und dem FuG 25 zur Freund-Feind-Erkennung. Zum Einsatz kamen sie im 5. Luftregiment und blieben bis Ende 1947 im Dienst. Die Tarnung bei Auslieferung bestand aus RLM 74, 75 und 76. Nach 1945 wurden die Maschinen allerdings in einen einheitlichen Grünton umlackiert.
Die D-Version der F-100 diente in der TUAF in den Jahren 1958 - 1988 und stammte aus US- und dänischen Beständen. Von der "D" flogen insgesamt 106 Maschinen im Zeichen des Halbmonds und Sterns.
Anfang der 60er-Jahre erhielt die Türkei im Rahmen des sog. "MAP-Programms" ihre ersten F-104G. Als Vorbereitung auf den neuen Flugzeugtyp wurde die 144. Filo in Mürted-Ankara als erste Einsatzstaffel ausgewählt. Am 10. Mai 1963 trafen die ersten 15 F-104G auf dem Seewege ein. Ihnen folgten im Juli desselben Jahres zwei TF-104G.
Im Laufe der folgenden Jahre kamen immer mehr Starfighter hinzu, die in mehreren Staffeln zum Einsatz kamen und aus den verschiedensten Ländern stammten (u.a. auch Deutschland).
Der Starfighter war bis zum Jahr 1996 bei der TUAF im Einsatz, bis auch die letzte Staffel (182. Filo), in der die F-104 ihren Dienst versah, auf modernere Muster wie die F-16 umgerüstet hatte.
Insgesamt flogen 383 F-104G, TF-104G, RF-104G und F-104S unter türkischer Flagge.
Mein Modell zeigt eine F-104G der 192. Filo. Diese Maschine stammte aus bundesdeutschen Beständen.
Mit Ende des kalten Krieges Ende der achtziger Jahre, schwand der Bedarf an Phantom-Aufklärern RF-4E innerhalb der Bundeswehr. Tornados mit entsprechenden Aufklärungsbehältern übernahmen nun die
Aufgabe der Phantom.
46 RF-4E wurden nun ihm Rahmen der Militärhilfe an den Natopartner Türkei übergeben. Das als "Kaan" bezeichnete Projekt startete ab 1992. 13 der Maschinen wurden als Erstazteillieferanten im
Ist-Zustand geliefert, die restlichen 33 Maschinen nach gründlicher Überholung bei EADS in Manching einsatzklar übergeben.
Die ersten Ex-Luftwaffe RF-4E wurde der 113. Filo in Eskisehir zugeführt. 1993 wurde in Ekisehir eine Sonderabteilung gegründet, um die F-4E Piloten aus Erhac/Malatya auf die RF-4E umzuschulen. Nach Abschluss der Umschulung wurde die Sonderabteilung wieder aufgelöst und die Aufklärer nach Erhac/Malatya an die 173. Filo "Safak" (Morgendämmerung) abgegeben.
Mein Modell zeigt eine dieser Maschinen der 173. Filo im Jahre 2002.
(Quelle: AirDoc-Bildband "Pictorial Turkish Phantoms")
Mein Modell stellt eine Maschine der 192. Filo, Balikesir Air Base, im Mai 1988 dar. Ursprünglich stammte dieser Starfighter aus europäischer Lizenzproduktion und hatte seinen Jungfernflug am 05.11.1962. Danach war die F-104 bei verschiedenen deutschen Geschwadern im Einsatz (JaboG 33, 36, 32, und 34) und erfuhr während der dortigen Dienstzeit einige Reparaturen und Kampfwertsteigerungen. Ende 1985 wurde die Maschine dann an die Türkei verkauft.